Seit dem 20. März brennt jeden Tag meine Kerze für euch /für uns. Bleiben wir verbunden in Gedanken und im Gebet
Sabine Hansen
Dienstag, 31. März 2020
Liebe
Schwestern und Brüder,
ich
wähle bewusst diese Anrede, da es in diesen Zeiten darauf ankommt, dass wir uns
als Menschheitsfamilie verstehen. Als Menschheitsfamilie, die Verantwortung
füreinander hat und trägt.
Vieles
haben wir auf den Weg gebracht, um mit Euch in Verbindung zu bleiben, um Hilfen
für den (geistlichen) Alltag zu geben.
Wir
– Gemeindereferentin Gerda Hofmann, Gemeindereferentin Sandra Nitsche, Pfarrsekretärin
Corinna Hess und ich, Pastoralreferentin Sabine Hansen – werden ab sofort für Euch/für
uns hier im Pfarrbüro Maria Hilf (jede in ihrem Büroraum bei geöffneten Türen)
die Laudes beten.
Das
Stundengebet ist eigentlich nicht unsere bevorzugte Gebetsform, aber wir wollen
uns bewusst in dieses Gebet der Kirche von alters her einschwingen. Wir wissen
uns in eine weltweite Gebetsfamilie hineingenommen.
In
der Laudes gibt es Klagen, Bitten, Lobpreis – all das ist wichtig in dieser
Zeit.
Wir
beten auch für alle stellvertretend, die aus den verschiedensten Gründen nicht
beten können.
Wer
möchte, kann sich von zuhause aus mit in unser Gebet einklinken.
Wir
werden täglich um 9.30 Uhr die Laudes beten.
Ihr
seid herzlich eingeladen mitzubeten.
Die
Gebetstexte findet Ihr hier: https://stundenbuch.katholisch.de/kalendertag.php
Sabine
Hansen
Impuls zum Dienstag in der 5. Fastenwoche
Das Tagesgebet der heutigen Messe lautet:
Gütiger Gott,
schenke uns Beharrlichkeit und Ausdauer
auf dem Weg deiner Gebote,
damit auch in unseren Tagen
viele Menschen zu dir finden
und deine Kirche dir immer eifriger dient.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.
'Beharrlichkeit' und 'Ausdauer' - das sind Aufgaben, die sich heute vielen Menschen in der Bekämpfung der Corona-Epidemie stellen. Das Tagesgebet stellt das noch einmal in einen größeren Rahmen: es geht nicht nur um die Bewältigung der unmittelbar anstehenden Aufgaben, es geht in unserem Alltag immer auch um den 'Weg deiner Gebote', es geht darum, dass wir das Liebesgebot Jesu ernst nehmen und so viele Menschen zum Frieden mit Gott und zur Fülle ihres Lebens finden können.
Einen gesegneten Tag wünscht Ihnen
M. Wetzel
Montag, 30. März 2020
PGR-Wahl: letzte Gelegenheit
noch nicht gewählt?
Sie können noch
- bis Mittwoch, 1. April beim Pfarrbüro St. Jakobus Briefwahlunterlagen beantragen
- die ausgefüllten Briefwahlunterlagen bis Sonntag, 5. April um 12.00 Uhr bei jedem unserer drei Pfarrbüros einwerfen
- sich bis Freitag, 3. April an der Online-Wahl beteiligen.
M. Wetzel
Ministerpräsident Winfried Kretschmann
hat sich in einem Brief an die Gläubigen der christlichen Kirchen gewandt.
Er bedankte sich bei den Verantwortlichen für deren Beitrag zum „gesellschaftlichen Zusammenhalt" während der Corona-Pandemie, die unter anderem auch das Erzbistum Freiburg vor große Herausforderung stellt.
„Ein Schmerz, den ich mit Ihnen teile“
In dem Schreiben lobt der Ministerpräsident, der auch Beauftragter der Landesregierung für die Kirchen und Religionsgemeinschaften ist, die „rasche Umsetzung der nötigen, aber schmerzhaften Schutzmaßnahmen“ durch die Verantwortlichen. „Gerade weil es ein tiefer Eingriff in die Religionsfreiheit ist, habe ich einen großen Respekt davor, dass Sie diese einschneidenden Maßnahmen schnell umgesetzt haben“, schreibt der Ministerpräsident. Dass Kirchen, Synagogen und Moscheen geschlossen blieben, sei „ein noch nie gekannter Vorgang, der weh tut.“ Der Verzicht sei dabei „ein Schmerz, den ich mit Ihnen teile“.
In dem Schreiben lobt der Ministerpräsident, der auch Beauftragter der Landesregierung für die Kirchen und Religionsgemeinschaften ist, die „rasche Umsetzung der nötigen, aber schmerzhaften Schutzmaßnahmen“ durch die Verantwortlichen. „Gerade weil es ein tiefer Eingriff in die Religionsfreiheit ist, habe ich einen großen Respekt davor, dass Sie diese einschneidenden Maßnahmen schnell umgesetzt haben“, schreibt der Ministerpräsident. Dass Kirchen, Synagogen und Moscheen geschlossen blieben, sei „ein noch nie gekannter Vorgang, der weh tut.“ Der Verzicht sei dabei „ein Schmerz, den ich mit Ihnen teile“.
Beispielhaftes Engagement von Gläubigen
Dabei sei gerade jetzt Beistand wichtig, so Ministerpräsident Kretschmann, „die Seelsorge, das Gebet, die Gemeinschaft“. Die kreativen Ideen, die aktuell aufgrund der außergewöhnlichen Situation in den Gemeinden entstünden, seien ebenso beispielhaft wie die organisierten Nachbarschaftshilfen, Einkaufsdienste und Seelsorge am Telefon. Insbesondere das Engagement der jungen Menschen hob der Ministerpräsident dabei hervor.
Die in den kommenden Wochen anstehenden Feste wie Ostern, Pessach und Ramadan müssten in diesem Jahr zwar anders als üblich gefeiert werden, doch seien die Feierlichkeiten in allen drei Religionen „Zeiten der Hoffnung“. „Sie erinnern an persönliche Einkehr, an Wendepunkte in unserer religiösen Geschichte, an Befreiung und Aufbruch“. Kretschmann blickt deshalb auch zuversichtlich in die Zukunft: „Die Hoffnung, dass wir diese Krise bewältigen, dürfen wir haben“, schreibt er. Sein Brief endet mit der Zusicherung, die Kirchen und Religionsgemeinschaften in dieser Krisenzeit zu unterstützen: „In diesen Zeiten brauchen wir Botschaften der Hoffnung, des Mutes und der Stärke mehr denn je, und wir brauchen die Gemeinschaft im Geist“.
Dabei sei gerade jetzt Beistand wichtig, so Ministerpräsident Kretschmann, „die Seelsorge, das Gebet, die Gemeinschaft“. Die kreativen Ideen, die aktuell aufgrund der außergewöhnlichen Situation in den Gemeinden entstünden, seien ebenso beispielhaft wie die organisierten Nachbarschaftshilfen, Einkaufsdienste und Seelsorge am Telefon. Insbesondere das Engagement der jungen Menschen hob der Ministerpräsident dabei hervor.
Die in den kommenden Wochen anstehenden Feste wie Ostern, Pessach und Ramadan müssten in diesem Jahr zwar anders als üblich gefeiert werden, doch seien die Feierlichkeiten in allen drei Religionen „Zeiten der Hoffnung“. „Sie erinnern an persönliche Einkehr, an Wendepunkte in unserer religiösen Geschichte, an Befreiung und Aufbruch“. Kretschmann blickt deshalb auch zuversichtlich in die Zukunft: „Die Hoffnung, dass wir diese Krise bewältigen, dürfen wir haben“, schreibt er. Sein Brief endet mit der Zusicherung, die Kirchen und Religionsgemeinschaften in dieser Krisenzeit zu unterstützen: „In diesen Zeiten brauchen wir Botschaften der Hoffnung, des Mutes und der Stärke mehr denn je, und wir brauchen die Gemeinschaft im Geist“.
Hier finden Sie den ganzen
(gepostet von M. Wetzel)
Impuls zum Montag in der 5. Fastenwoche
Der Antwortpsalm der Messe vom Montag der 5. Fastenwoche ist Psalm 23:
231 Ein Psalm Davids.
Der HERR ist mein Hirt, *
nichts wird mir fehlen.
2 Er lässt mich lagern auf grünen Auen *
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
3 Meine Lebenskraft bringt er zurück. /
Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, *
getreu seinem Namen.
4 Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, *
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir, *
dein Stock und dein Stab, sie trösten mich.
5 Du deckst mir den Tisch *
vor den Augen meiner Feinde.
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, *
übervoll ist mein Becher.
6 Ja, Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang /
und heimkehren werde ich ins Haus des HERRN *
für lange Zeiten.
Im Gotteslob findet sich ein schönes Psalmenlied (GL 421), das den Psalm 23 frei übersetzt. Der Text beruht auf einem Gedicht, das Caspar Ulenberg 1581 geschrieben hat. Ulenbergs Leben spiegelt die aufgewühlten konfessionellen Verhältnisse des 16. Jahrhundert wieder: er stammte aus einer evangelischen Handwerkerfamilie und studierte Theologie in Wittenberg. Seine Familie schickte ihn nach Köln, damit er seinen Cousin, der katholisch geworden war, zur evangelischen Kirche zurückhole. Das gelang ihm auch - aber bei dieser Reise fand Ulenberg selbst eine Beziehung zur katholischen Kirche und konvertierte 1571. Er wurde Priester und später Rektor der Universität Köln. In Erinnerung ist er aber vor allem durch seine Psalmen-Nachdichtungen geblieben.
Ich freue mich darauf, dieses Lied im Gottesdienst mit Ihnen zu singen, wenn wir wieder gemeinsam in unseren Kirchen feiern können!
Mein Hirt ist Gott der Herr, er will mich immer weiden,
darum ich nimmermehr kann Not und Mangel leiden.
Er wird auf grüner Au, so wie ich ihm vertrau, mir Rast und Nahrung geben
und wird mich immerdar an Wassern still und klar erfrischen und beleben.
Er wird die Seele mein mit seiner Kraft erquicken,
wird durch den Namen sein auf rechte Bahn mich schicken.
Und wenn aus blinder Wahl ich auch im finstern Tal weitab mich sollt verlieren,
so fürcht ich dennoch nicht; ich weiß mit Zuversicht, du Herr, du wirst mich führen.
Du wirst zur rechten Zeit den Hirtenstab erheben,
der allzeit ist bereit, dem Herzen Trost zu geben.
Dazu ist wunderbar ein Tisch mir immerdar von dir, o Herr, bereitet,
der mir die Kräfte schenkt, wann mich der Feind bedrängt, und mich zum Siege leitet.
Du hast mein Haupt getränkt, gesalbt mit Freudenöle,
den Kelch mir eingeschenkt, hoch voll zur Lust der Seele.
Herr, deine Gütigkeit wird durch des Lebens Zeit mich immer treu begleiten,
dass ich im Hause dein fest möge wohnhaft sein zu ewiglichen Zeiten.
hier finden Sie auf youtube eine Orgelimprovisation zu diesem Lied: https://www.youtube.com/watch?v=lnVOsUDRzTA
und hier die erste Strophe gesungen: https://www.youtube.com/watch?v=of2y3o6Hpk4
hier finden Sie auf youtube eine Orgelimprovisation zu diesem Lied: https://www.youtube.com/watch?v=lnVOsUDRzTA
und hier die erste Strophe gesungen: https://www.youtube.com/watch?v=of2y3o6Hpk4
(gepostet von M. Wetzel)
Sonntag, 29. März 2020
Krzysztof Penderecki
Heute verstarb der polnische Komponist Krysztof Penderecki im Alter von 86 Jahren.
Seine Lukas-Passion gehört zu den bedeutendsten geistlichen Kompositionen der Gegenwart. Gerade jetzt, in der Vorbereitung auf die Karwoche, kann dieses Werk eine besondere Hinführung zum Gedenken an das heilbringende Leiden Jesu bieten. Auf youtube finden Sie mehrere Aufnahmen der Lukas-Passion von Penderecki.
M. Wetzel
5. Sonntag der Fastenzeit
Einen Impuls zum Sonntag finden Sie hier: https://drive.google.com/file/d/1EOW5iVWOHNkqtePIyEUsGk2_bBe8BXkR/view?usp=sharing
Und eine Kurzpredigt zum anhören: https://drive.google.com/file/d/1FrBvPxJ1gpwAq6kxERnKN_HGSt69KTe4/view?usp=sharing
Ich wünsch Ihnen einen gesegneten Sonntag!
M. Wetzel
Samstag, 28. März 2020
Ansprache von Papst Franziskus
beim Segen Urbi et Orbi anlässlich der Corona-Epidemie am Freitag, 27.3.2020 auf dem Petersplatz in Rom:
»Am Abend dieses Tages« (Mk 4.35). So beginnt das eben gehörte Evangelium. Seit Wochen scheint es, als sei es Abend geworden. Tiefe Finsternis hat sich auf unsere Plätze, Straßen und Städte gelegt; sie hat sich unseres Lebens bemächtigt und alles mit einer ohrenbetäubenden Stille und einer trostlosen Leere erfüllt, die alles im Vorbeigehen lähmt: Es liegt in der Luft, man bemerkt es an den Gesten, die Blicke sagen es. Wir sind verängstigt und fühlen uns verloren. Wie die Jünger des Evangeliums wurden wir von einem unerwarteten heftigen Sturm überrascht. Uns wurde klar, dass wir alle im selben Boot sitzen, alle schwach und orientierungslos sind, aber zugleich wichtig und notwendig, denn alle sind wir dazu aufgerufen, gemeinsam zu rudern, alle müssen wir uns gegenseitig beistehen. Auf diesem Boot ... befinden wir uns alle. Wie die Jünger, die wie aus einem Munde angsterfüllt rufen: »Wir gehen zugrunde« (vgl. V. 38), so haben auch wir erkannt, dass wir nicht jeder für sich, sondern nur gemeinsam vorankommen.
Leicht finden wir uns selbst in dieser Geschichte wieder. Schwieriger ist es da schon, das Verhalten Jesu zu verstehen. Während die Jünger natürlich alarmiert und verzweifelt sind, befindet er sich am Heck, in dem Teil des Bootes, der zuerst untergeht. Und was macht er? Trotz aller Aufregung schläft er friedlich, ganz im Vertrauen auf den Vater – es ist das einzige Mal im Evangelium, dass wir Jesus schlafen sehen. Als er dann aufgeweckt wird und Wind und Wasser beruhigt hat, wendet er sich vorwurfsvoll an die Jünger: »Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« (V. 40).
Versuchen wir zu verstehen. Worin besteht der Glaubensmangel der Jünger, der im Kontrast steht zum Vertrauen Jesu? Sie hatten nicht aufgehört, an ihn zu glauben, sie flehen ihn ja an. Aber schauen wir, wie sie ihn anrufen: »Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?« (V. 38). Kümmert es dich nicht: Sie denken, dass Jesus sich nicht für sie interessiert, dass er sich nicht um sie kümmert. Im zwischenmenschlichen Bereich, in unseren Familien, ist es eine der Erfahrungen, die am meisten weh tun, wenn einer zum anderen sagt: „Bin ich dir egal?“ Das ist ein Satz, der schmerzt und unser Herz in Wallung bringt. Das wird auch Jesus erschüttert haben. Denn niemand sorgt sich mehr um uns als er. In der Tat, als sie ihn rufen, rettet er seine mutlosen Jünger.
Der Sturm legt unsere Verwundbarkeit bloß und deckt jene falschen und unnötigen Gewissheiten auf, auf die wir bei unseren Plänen, Projekten, Gewohnheiten und Prioritäten gebaut haben. Er macht sichtbar, wie wir die Dinge vernachlässigt und aufgegeben haben, die unser Leben und unsere Gemeinschaft nähren, erhalten und stark machen. Der Sturm entlarvt all unsere Vorhaben, was die Seele unserer Völker ernährt hat, „wegzupacken“ und zu vergessen; all die Betäubungsversuche mit scheinbar „heilbringenden“ Angewohnheiten, die jedoch nicht in der Lage sind, sich auf unsere Wurzeln zu berufen und die Erinnerung unserer älteren Generation wachzurufen, und uns so der Immunität berauben, die notwendig ist, um den Schwierigkeiten zu trotzen.
Mit dem Sturm sind auch die stereotypen Masken gefallen, mit denen wir unser „Ego“ in ständiger Sorge um unser eigenes Image verkleidet haben; und es wurde wieder einmal jene (gesegnete) gemeinsame Zugehörigkeit offenbar, der wir uns nicht entziehen können, dass wir nämlich alle Brüder und Schwestern sind.
»Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« Herr, dein Wort heute Abend trifft und betrifft uns alle. In unserer Welt, die du noch mehr liebst als wir, sind wir mit voller Geschwindigkeit weitergerast und hatten dabei das Gefühl, stark zu sein und alles zu vermögen. In unserer Gewinnsucht haben wir uns ganz von den materiellen Dingen in Anspruch nehmen und von der Eile betäuben lassen. Wir haben vor deinen Mahnrufen nicht angehalten, wir haben uns von Kriegen und weltweiter Ungerechtigkeit nicht aufrütteln lassen, wir haben nicht auf den Schrei der Armen und unseres schwer kranken Planeten gehört. Wir haben unerschrocken weitergemacht in der Meinung, dass wir in einer kranken Welt immer gesund bleiben würden. Jetzt, auf dem stürmischen Meer, bitten wir dich: „Wach auf, Herr!“
»Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« Herr, du appellierst an uns, du appellierst an den Glauben. Nicht nur an den Glauben, dass es dich gibt, sondern an den Glauben, der uns vertrauensvoll zu dir kommen lässt. In dieser Fastenzeit erklingt dein eindringlicher Aufruf: »Kehrt um« (Mk 1,15); »kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen« (Joël 2,12). Du rufst uns auf, diese Zeit der Prüfung als eine Zeit der Entscheidung zu nutzen. Es ist nicht die Zeit deines Urteils, sondern unseres Urteils: die Zeit zu entscheiden, was wirklich zählt und was vergänglich ist, die Zeit, das Notwendige von dem zu unterscheiden, was nicht notwendig ist. Es ist die Zeit, den Kurs des Lebens wieder neu auf dich, Herr, und auf die Mitmenschen auszurichten. Und dabei können wir auf das Beispiel so vieler Weggefährten schauen, die in Situationen der Angst mit der Hingabe ihres Lebens reagiert haben. Es ist das Wirken des Heiligen Geistes, das in mutige und großzügige Hingabe gegossen und geformt wird. Es ist das Leben aus dem Heiligen Geist, das in der Lage ist, zu befreien, wertzuschätzen und zu zeigen, wie unser Leben von gewöhnlichen Menschen – die gewöhnlich vergessen werden – gestaltet und erhalten wird, die weder in den Schlagzeilen der Zeitungen und Zeitschriften noch sonst im Rampenlicht der neuesten Show stehen, die aber heute zweifellos eine bedeutende Seite unserer Geschichte schreiben: Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, Supermarktangestellte, Reinigungspersonal, Betreuungskräfte, Transporteure, Ordnungskräfte, ehrenamtliche Helfer, Priester, Ordensleute und viele, ja viele andere, die verstanden haben, dass niemand sich allein rettet. Angesichts des Leidens, an dem die wahre Entwicklung unserer Völker gemessen wird, entdecken und erleben wir das Hohepriesterliche Gebet Jesu: »Alle sollen eins sein« (Joh 17,21). Wie viele Menschen üben sich jeden Tag in Geduld und flößen Hoffnung ein und sind darauf bedacht, keine Panik zu verbreiten, sondern Mitverantwortung zu fördern. Wie viele Väter, Mütter, Großväter und Großmütter, Lehrerinnen und Lehrer zeigen unseren Kindern mit kleinen und alltäglichen Gesten, wie sie einer Krise begegnen und sie durchstehen können, indem sie ihre Gewohnheiten anpassen, den Blick aufrichten und zum Gebet anregen. Wie viele Menschen beten für das Wohl aller, spenden und setzen sich dafür ein. Gebet und stiller Dienst – das sind unsere siegreichen Waffen.
»Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« Der Anfang des Glaubens ist das Wissen, dass wir erlösungsbedürftig sind. Wir sind nicht unabhängig, allein gehen wir unter. Wir brauchen den Herrn so wie die alten Seefahrer die Sterne. Laden wir Jesus in die Boote unseres Lebens ein. Übergeben wir ihm unsere Ängste, damit er sie überwinde. Wie die Jünger werden wir erleben, dass wir mit ihm an Bord keinen Schiffbruch erleiden. Denn das ist Gottes Stärke: alles, was uns widerfährt, zum Guten zu wenden, auch die schlechten Dinge. Er bringt Ruhe in unsere Stürme, denn mit Gott geht das Leben nie zugrunde.
Der Herr fordert uns heraus, und inmitten des Sturms lädt er uns ein, Solidarität und Hoffnung zu wecken und zu aktivieren, die diesen Stunden, in denen alles unterzugehen scheint, Festigkeit, Halt und Sinn geben. Der Herr erwacht, um unseren Osterglauben zu wecken und wiederzubeleben. Wir haben einen Anker: durch sein Kreuz sind wir gerettet. Wir haben ein Ruder: durch sein Kreuz wurden wir freigekauft. Wir haben Hoffnung: durch sein Kreuz sind wir geheilt und umarmt worden, damit nichts und niemand uns von seiner erlösenden Liebe trennen kann. Inmitten der Isolation, in der wir unter einem Mangel an Zuneigung und Begegnungen leiden und den Mangel an vielen Dingen erleben, lasst uns erneut die Botschaft hören, die uns rettet: Er ist auferstanden und lebt unter uns. Der Herr ruft uns von seinem Kreuz aus auf, das Leben, das uns erwartet, wieder zu entdecken, auf die zu schauen, die uns brauchen, und die Gnade, die in uns wohnt, zu stärken, zu erkennen und zu ermutigen. Löschen wir die kleine Flamme nicht aus (vgl. Jes 42,3), die niemals erlischt, und tun wir alles, dass sie die Hoffnung wieder entfacht.
Das eigene Kreuz anzunehmen bedeutet, den Mut zu finden, alle Widrigkeiten der Gegenwart anzunehmen und für einen Augenblick unser Lechzen nach Allmacht und Besitz aufzugeben, um der Kreativität Raum zu geben, die nur der Heilige Geist zu wecken vermag. Es bedeutet, den Mut zu finden, Räume zu öffnen, in denen sich alle berufen fühlen, und neue Formen der Gastfreundschaft, Brüderlichkeit und Solidarität zuzulassen. Durch sein Kreuz sind wir gerettet, damit wir die Hoffnung annehmen und zulassen, dass sie alle möglichen Maßnahmen und Wege stärkt und unterstützt, die uns helfen können, uns selbst und andere zu beschützen. Den Herrn umarmen, um die Hoffnung zu umarmen – das ist die Stärke des Glaubens, der uns von der Angst befreit und uns Hoffnung gibt.
»Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« Liebe Brüder und Schwestern, von diesem Ort aus, der vom felsenfesten Glauben Petri erzählt, möchte ich heute Abend euch alle dem Herrn anvertrauen und die Muttergottes um ihre Fürsprache bitten, die das Heil des Volkes Gottes und der Meerstern auf stürmischer See ist. Von diesen Kolonnaden aus, die Rom und die Welt umarmen, komme der Segen Gottes wie eine tröstende Umarmung auf euch herab. Herr, segne die Welt, schenke Gesundheit den Körpern und den Herzen Trost. Du möchtest, dass wir keine Angst haben; doch unser Glaube ist schwach und wir fürchten uns. Du aber, Herr, überlass uns nicht den Stürmen. Sag zu uns noch einmal: »Fürchtet euch nicht« (Mt 28,5). Und wir werfen zusammen mit Petrus „alle unsere Sorge auf dich, denn du kümmerst dich um uns“ (vgl. 1 Petr 5,7).
Freitag, 27. März 2020
Karl Rahner zum Thema: Heute fromm sein
Graphik: Gabriel Sozzi / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)
Der Theologe Karl Rahner (1904-1984) setzte sich intensiv mit der Frage auseinander: wie kann man heute, unter den Bedingungen unserer Zeit, Christ sein? Was bedeutet heute ein Wort wie 'Frömmigkeit'? Für Rahner war klar: Frömmigkeit kann heute nicht mehr heißen, Gott zum Lückenbüßer der Probleme zu machen, die ich nicht überblicken, verstehen oder bewältigen kann. Frömmigkeit kann nicht heißen, ein gewissermaßen magisches Eingreifen Gottes angesichts des Leids und der Ungerechtigkeit unserer Welt zu erwarten. 1965 schrieb Rahner:
Wenn einer es heute fertig bringt,
mit diesem unbegreiflichen, schweigenden Gott zu leben,
den Mut immer wieder neu findet, ihn anzureden,
in seine Finsternis glaubend, vertrauend und gelassen hineinzureden,
obwohl scheinbar keine Antwort kommt als das hohle Echo der eigenen Stimme,
wenn einer immer wieder den Ausgang seines Daseins frei räumt
in die Unbegreiflichkeit Gottes hinein,
obwohl er immer wieder zugeschüttet zu werden scheint
durch die unmittelbar erfahrbare Wirklichkeit der Welt,
ihrer aktiv zu meisternden Aufgabe und Not
und ihrer immer noch sich weitenden Schönheit und Herrlichkeit,
wenn er dies fertig bringt ohne die Stütze der „öffentlichen Meinung“ und Sitte,
wenn er diese Aufgabe als Verantwortung seines Lebens
in immer erneuter Tat annimmt
und nicht als gelegentlich religiöse Anwandlung,
dann ist er heute ein Frommer, ein Christ.
mit diesem unbegreiflichen, schweigenden Gott zu leben,
den Mut immer wieder neu findet, ihn anzureden,
in seine Finsternis glaubend, vertrauend und gelassen hineinzureden,
obwohl scheinbar keine Antwort kommt als das hohle Echo der eigenen Stimme,
wenn einer immer wieder den Ausgang seines Daseins frei räumt
in die Unbegreiflichkeit Gottes hinein,
obwohl er immer wieder zugeschüttet zu werden scheint
durch die unmittelbar erfahrbare Wirklichkeit der Welt,
ihrer aktiv zu meisternden Aufgabe und Not
und ihrer immer noch sich weitenden Schönheit und Herrlichkeit,
wenn er dies fertig bringt ohne die Stütze der „öffentlichen Meinung“ und Sitte,
wenn er diese Aufgabe als Verantwortung seines Lebens
in immer erneuter Tat annimmt
und nicht als gelegentlich religiöse Anwandlung,
dann ist er heute ein Frommer, ein Christ.
(gepostet von M. Wetzel)
Beten mit Papst Franziskus
Heute, um 18.00 Uhr, wird Papst Franziskus die ganze Kirche zum Gebet angesichts der Corona-Pandemie einladen und den Segen Urbi et Orbi spenden.
Der Gottesdienst mit dem Papst wird im Fernsehen live übertragen im Bayerischen Rundfunk, BR 3,
um 18.00 Uhr
(gepostet von M. Wetzel)
Impuls zum Freitag in der Vierten Fastenwoche
Das Tagesgebet der heutigen Messe lautet:
Barmherziger Gott,
du kennst unsere Schwachheit und unsere Not.
Doch je hinfälliger wir sind,
umso mächtiger ist deine Hilfe.
Gib, dass wir das Geschenk dieser Gnadenzeit
freudig und dankbar annehmen
und dein Wirken in unserem Leben bezeugen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geister mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.
Ganz typisch für die Struktur der liturgischen Gebete ist, dass zuerst eine Aussage über Gott gemacht wird: er ist barmherzig, er kennt unsere Not, seine Hilfe ist mächtig.
Erst dann kommt die Bitte: Gib, dass wir das Geschenk dieser Gnadenzeit freudig und dankbar annehmen. Mit 'Gnadenzeit' ist hier natürlich allgemein die Fastenzeit gemeint als Zeit der Versöhnung und der bewussten Vorbereitung auf Ostern. In der gegenwärtigen Situation lädt das zum Nachdenken ein: gibt es Aspekte dieser Krise, die sich als 'Gnadenzeit' verstehen lassen? Wer unmittelbar von Krankheit bedroht ist oder in schweren Ängsten gefangen ist, wird das kaum so sehen können. Aber für viele von uns kann es auch eine Zeit sein, in der man über sein Leben nachdenken kann, Unwichtiges von Wichtigem unterscheiden lernt, Menschen schätzen lernt, an denen man sonst achtlos vorbeigegangen ist - vielleicht auch beten lernt.
M. Wetzel
Donnerstag, 26. März 2020
Misereor veröffentlicht eine Meditation von Pierre Stutz zur gegenwärtigen Lage:
Zu-Grunde gehen als Hoffnungskraft
Unser gemeinsames Wohnen im Schöpfungshaus
ist zerbrechlich und frag-würdig geworden
wir sind auf uns selbst zurückgeworfen
schonungslos konfrontiert mit der Härte des Lebens
In der Achterbahn der Gefühle
wechseln sich Angst und Vertrauen ab
dunkle Gedanken wollen uns isolieren
in der Panik vor dem Zugrunde gehen
Der erfahrene Wegbegleiter aus Nazareth
bestärkt uns in seiner Trotzdem-Hoffnung
unserem Dasein endlich auf den Grund zu gehen
weil die Würde allen Lebens uns verbindet
Verletzlich und aufgehoben im goldenen Lebenskreis
buchstabieren wir das Leben neu
bleiben nicht fixiert auf unsere Einschränkungen
sondern ent-wickeln eine beherzte Solidarität
Grund-legend in unserem Zusammensein
ist eine neue Wirtschaftsordnung
die Menschen nicht in die Flucht treibt
die Ökologie und Ökonomie nicht mehr trennt
Äußerlich wird unser Zusammensein heruntergefahren
innerlich kann es durch unseren Bewusstseinswandel
eine längst not-wendende Lebensqualität fördern
in der Dankbarkeit und Mitgefühl wachsen können
Manchmal feiern wir ganz unerwartet
sogar mitten in der Krise ein Fest der Auferstehung
Ängste und Verlorenheit werden aufgeweicht
und ein Vertrauen in die Liebe ist da
© Pierre Stutz
www.pierrestutz.ch
Impuls zum Donnerstag in der Vierten Fastenwoche
Pater Alfred Delp S.J. schrieb in einem seiner Abschiedsbriefe aus dem Gefängnis:
Es
ist alles in Gottes guter Hand.
Und diese Hand muss man verehren
und ihr die Treue halten,
auch wenn sie einmal hart zufasst.
Der Herrgott hat die Sache
absolut in seine Hand genommen.
In seine Freiheit und Güte
sei alles gestellt und gegeben.
Auf jeden Fall muss ich mich innerlich
gehörig loslassen und mich hergeben.
Es ist Zeit der Aussaat, nicht der Ernte.
Gott sät. Um das eine will ich mich mühen:
wenigstens als fruchtbares Saatkorn in die Erde zu fallen.
Und in des Herrgotts Hand.
Ich verlasse mich ganz auf den Herrn.
Und diese Hand muss man verehren
und ihr die Treue halten,
auch wenn sie einmal hart zufasst.
Der Herrgott hat die Sache
absolut in seine Hand genommen.
In seine Freiheit und Güte
sei alles gestellt und gegeben.
Auf jeden Fall muss ich mich innerlich
gehörig loslassen und mich hergeben.
Es ist Zeit der Aussaat, nicht der Ernte.
Gott sät. Um das eine will ich mich mühen:
wenigstens als fruchtbares Saatkorn in die Erde zu fallen.
Und in des Herrgotts Hand.
Ich verlasse mich ganz auf den Herrn.
Das ist eigentlich kein Gebet, aber so etwas wie eine Anleitung, in welcher Haltung man beten könnte. Ich denke, in der gegenwärtigen Situation versuchen viele Menschen zu beten- und werden vielleicht auch feststellen, dass das gar nicht so einfach ist. Aber man kann sich darum bemühen und darin üben. Beten ist auf der einen Seite so selbstverständlich und natürlich wie das Ein- und Ausatmen, und doch auch etwas, was man lernen muss. Christliches Gebet ist immer Gebet in der Gemeinschaft mit Jesus.
M. Wetzel
Mittwoch, 25. März 2020
25. März Hochfest der Verkündigung des Herrn
«Annunciation Ustyuzhskoe (from Ustyuzh)». Novgorod icon fom Tretyakov Gallery (Russia).
Neun Monate vor dem Weihnachtsfest feiern wir die Menschwerdung des göttlichen Wortes: die Verkündigung an Maria.
Eine der ältesten Darstellungen (5. Jahrhundert) der Verkündigungsszene findet sich in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom:
Maria sitzt hoheitsvoll wie auf einem Thron. Sie erscheint hier als Verkörperung des Gottesvolkes, bereit, das lebendige Wort Gottes willkommen zu heißen.
Im Tagesgebet des Festes heißt es:
Gott, du bist groß und unbegreiflich.
Nach deinem Willen ist dein ewiges Wort
im Schoß der Jungfrau Maria Mensch geworden.
Gläubig bekennen wir,
dass unser Erlöser wahrer Gott und wahrer Mensch ist.
Mache uns würdig,
Anteil zu erhalten an seinem göttlichen Leben.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen
Papst Franziskus hat die Christen weltweit aufgerufen, am heutigen Tag um 12.00 Uhr das Vater Unser zu beten.
(gepostet von M. Wetzel)
Dienstag, 24. März 2020
Der Bezirkskantor
Alexander Niehues hat uns folgende Info zukommen lassen:
Herzlich laden wir jeden Tag aus Mannheim ein zum Mittagsgebet in der Heilig-Geist-Kirche: Zwanzig Minuten geistlicher Impuls am Tag.Zu sehen ist dieses "Mannheimer Mittagsläuten" täglich um 12 Uhr live auf der Facebook-Seite des Dekanats Mannheim oder etwas später als Aufzeichnung auf dem YouTube-Kanal.
Auf Facebook zu finden unter "Katholische Kirche in Mannheim" und auf YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCnyIBwseyV3b-WAuu0EAPfA
(gepostet von M. Wetzel)
Aktuelle Informationen aus dem Stadtdekanat
zum Umgang mit der Corona-Krisensituation im kirchlichen Bereich finden Sie hier:https://drive.google.com/file/d/15isnKmRd0uyAkyGgnNnj1uTu0KhuDUdg/view?usp=sharing
(gepostet von M. Wetzel)
24. März: Gedenktag des Heiligen Bischofs und Märtyrers Oskar Arnulfo Romero
Erzbischof Oscar Romero (1917-1980) geriet durch sein Eintreten für soziale Gerechtigkeit und politische Reformen in Opposition zur damaligen Militärdiktatur in El Salvador. Am 24. März 1980 wurde er während einer Messe am Altar durch die staatlich gelenkten 'Todesschwadronen' erschossen. Papst Franziskus sprach Romero im Mai 2015 selig. Am 14. Oktober 2018 wurde er vom Papst heiliggesprochen.
Romero ging einen weiten Weg vom angepassten Kleriker über die Wahrnehmung der Nöte der Campesinos und der Repression des Staates bis zum klaren Eintreten für die Armen. Er wurde zum glaubwürdigen Anwalt für die Menschenrechte. Wenige Wochen vor seinem gewaltsamen Tod sagte er:
„Weil sie sich für die wirklich Ausgebeuteten und Unterdrückten entschieden hat, lebt die Kirche im Bereich des Politischen, und sie verwirklicht sich als Kirche auch im Bereich des Politischen. Das kann nicht anders sein, wenn sie sich wie Jesus an die Armen wendet“.
Der Antwortgesang von der Messe am Dienstag in der vierten Fastenwoche ist aus Psalm 46 genommen:
Psalm 46:2–3, 5–6, 8–9
2 Gott ist uns Zuflucht und Stärke,
als mächtig erfahren, als Helfer in allen Nöten.
3 Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Erde auch wankt,
wenn Berge stürzen in die Tiefe des Meeres;
5 Eines Stromes Arme erfreuen die Gottesstadt,
des Höchsten heilige Wohnung.
6 Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken.
Gott hilft ihr, wenn der Morgen anbricht.
8 Mit uns ist der HERR der Heerscharen,
der Gott Jakobs ist unsre Burg.
9 Kommt und schaut die Taten des HERRN,
der Schauder erregt auf der Erde.
Allmächtiger Gott, du hast deinen Diener Óscar Romero dazu berufen, eine Stimme für die stimmlosen Armen zu sein und sein Leben als Samen der Freiheit und als Zeichen der Hoffnung zu geben: Gib, dass wir, inspiriert von seinem Opfer und dem Beispiel der Märtyrer von El Salvador, ohne Furcht Zeugnis ablegen können für dein Wort, das bleibt, dein Wort, das Leben ist, für Jesus Christus, unseren Herrn, dem mit dir und dem Heiligen Geist jetzt und in Ewigkeit Lob und Ehre gebührt. Amen.
(gepostet von M. Wetzel)
Montag, 23. März 2020
Impuls zum Montag in der Vierten Fastenwoche
Das Buch des Propheten Jesaja entwickelte sich über einen längeren Zeitraum; die ursprünglichen Worte des Propheten wurden immer wieder weitergedacht, fortgeschrieben und auf neue Zeitumstände hin gedeutet. Der Abschnitt aus dem 65. Kapitel, die Lesung des heutigen Tages, gehört wohl zu den späteren Texten dieser Entwicklung: Israel ist aus dem Exil heimgekehrt, der Tempel ist wiederaufgebaut, aber die Verhältnisse sind in vieler Hinsicht unbefriedigend. In dieser Situation dachten gläubige Menschen nach: Was können wir eigentlich von Gott erwarten? Was ist unsere größte Hoffnung? Wie sollte unsere Welt eigentlich aussehen?
Jesaja 65, 17-21
17 Ja, siehe, ich erschaffe einen neuen Himmel / und eine neue Erde. Man wird nicht mehr an das Frühere denken, / es kommt niemand mehr in den Sinn. 18 Vielmehr jubelt und jauchzt ohne Ende / über das, was ich erschaffe! Denn siehe, ich erschaffe Jerusalem zum Jauchzen / und sein Volk zum Jubel. 19 Ich werde über Jerusalem jubeln / und frohlocken über mein Volk. Nicht mehr hört man dort lautes Weinen / und Klagegeschrei. 20 Es wird dort keinen Säugling mehr geben, / der nur wenige Tage lebt, und keinen Greis, / der seine Tage nicht erfüllt; wer als Hundertjähriger stirbt, / gilt als junger Mann, / und wer die hundert Jahre verfehlt, / gilt als verflucht. 21 Sie werden Häuser bauen / und selbst darin wohnen, / sie werden Weinberge pflanzen und selbst deren Früchte genießen.
Das Jerusalem, das sich der Prophet
vorstellt, ist eindeutig nicht die Stadt, in der er lebt. Es wird
Teil der neuen Welt sein, die Gott in Kürze ins Leben rufen wird.
Der Prophet kam zu dem Schluss, dass diese Welt nicht der Ort des
endgültigen Triumphes der Gerechtigkeit Gottes sein wird. Gott wird
eine neue Welt und natürlich auch ein neues Jerusalem schaffen. Dies
ist der erste Schritt in Richtung auf das "neue Jerusalem, das
vom Himmel herabkommt" (Offb 21,1-3). Das neue Jerusalem, das
der Prophet erwartet, wird eine Freude und Wonne sein, nicht die
schwache und verlassene Stadt dieser Welt.
Für den Propheten ist Jerusalem zu einem Symbol der neuen Welt geworden, die Gott ins Leben rufen wird. Es ist eine Welt, in der es keine Kindersterblichkeit geben wird. Die Menschen werden bis ins hohe Alter leben. Sie werden sich an ihren Häusern und Weinbergen erfreuen und ihre Kinder werden in ein ehrenvolles Erwachsenenalter hineinwachsen. Gott wird ihre Gebete erhören, bevor sie sie fertig gemacht haben. Kurz gesagt, dieser Abschnitt beschreibt eine vollkommene Welt, in der "der Wolf und das Lamm gemeinsam weiden" (65:25), die Art von Welt, die sich der lyrische Text von Jesaja 11:6-9 vorstellt. Die utopischen Visionen der Kapitel 11 und 65 sind aus den Enttäuschungen entstanden, die die Menschen in Jerusalem in sehr schwierigen Zeiten ihres Lebens erlebt haben. Die Enttäuschung der Jerusalemer Gemeinde machte es möglich, dass Texte wie 2. Petrus 3,13 die Vision des Propheten von "einem neuen Himmel und einer neuen Erde" (65,17, siehe auch Jes 66,22) in der Weise neu interpretieren, dass sie mit der Wiederkunft Jesu anbricht.
Für den Propheten ist Jerusalem zu einem Symbol der neuen Welt geworden, die Gott ins Leben rufen wird. Es ist eine Welt, in der es keine Kindersterblichkeit geben wird. Die Menschen werden bis ins hohe Alter leben. Sie werden sich an ihren Häusern und Weinbergen erfreuen und ihre Kinder werden in ein ehrenvolles Erwachsenenalter hineinwachsen. Gott wird ihre Gebete erhören, bevor sie sie fertig gemacht haben. Kurz gesagt, dieser Abschnitt beschreibt eine vollkommene Welt, in der "der Wolf und das Lamm gemeinsam weiden" (65:25), die Art von Welt, die sich der lyrische Text von Jesaja 11:6-9 vorstellt. Die utopischen Visionen der Kapitel 11 und 65 sind aus den Enttäuschungen entstanden, die die Menschen in Jerusalem in sehr schwierigen Zeiten ihres Lebens erlebt haben. Die Enttäuschung der Jerusalemer Gemeinde machte es möglich, dass Texte wie 2. Petrus 3,13 die Vision des Propheten von "einem neuen Himmel und einer neuen Erde" (65,17, siehe auch Jes 66,22) in der Weise neu interpretieren, dass sie mit der Wiederkunft Jesu anbricht.
aus: HOPPE, LESLIE J. ; DURKEN, D.
(ed.): Isaiah, The New Collegeville Bible Commentary. vol. 13.
Collegeville, MN : Liturgical Press, 2012
übersetzt mit www.DeepL.com/Translator
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(gepostet von M. Wetzel)
Sonntag, 22. März 2020
Glockenläuten
Über whatsapp wird seit gestern die Nachricht verbreitet, dass " heute um 21:00 Uhr in Deutschland und Italien alle Glocken geläutet werden", es wird zum Gebet eingeladen, und eine Kerze ins Fenster zu stellen. Es sieht nach einer Privatinitiative aus:
Zum Glockenläuten habe ich keine Bestätigung von offizieller Seite.
Zum Gebet einzuladen ist sicher eine gute Idee.
Doch bisher ist das besondere Gebetsläuten noch nicht deutschlandweit organisiert, meins Wissens - aber das ist auch eine gute Sache finde ich.
In Verbundenheit im Gebet und im Denken und Tun an- und füreinander
Stefan Mayer
Zum Glockenläuten habe ich keine Bestätigung von offizieller Seite.
Zum Gebet einzuladen ist sicher eine gute Idee.
Doch bisher ist das besondere Gebetsläuten noch nicht deutschlandweit organisiert, meins Wissens - aber das ist auch eine gute Sache finde ich.
In Verbundenheit im Gebet und im Denken und Tun an- und füreinander
Stefan Mayer
Papst Franziskus fordert zum Gebet auf
Papst Franziskus fordert angesichts der Corona-Pandemie die Christen weltweit zum Gebet auf. Er lädt ein, am Mittwoch, 25. März um 12.00 Uhr das Vater Unser zu sprechen.
Heute veröffentlichte der Papst dieses Gebetsanliegen:
Beten wir für die vielen Toten, für alle, die sterben, ohne sich von ihren Lieben verabschieden zu können. Beten wir auch für die Familien, die ihre lieben Angehörigen in ihrer Todesstunde nicht begleiten können.
In einem Interview mit der Zeitung 'La Stampa' sagte der Papst: "Das Gebet lässt uns unsere Verletzlichkeit begreifen. Es ist der Schrei der Armen, jener, die ertrinken, die sich in Gefahr fühlen, einsam", sagte Franziskus in Bezug auf die biblische Erzählung des Seesturms. "Und in einer schwierigen, verzweifelten Situation ist es wichtig zu wissen, dass man sich am Herrn festklammern kann."
(gepostet von M. Wetzel)
Morgengebet von Dietrich Bonhoeffer
Die kleinen Einschränkungen, die wir im Interesse der Gesundheit aller zur Zeit beachten müssen, sind in keiner Weise vergleichbar mit dem, was Menschen wie Dietrich Bonhoeffer im Gefängnis mitmachen mussten. Sein Morgengebet aus den 'Gebeten für Gefangene' kann jedoch Menschen in sehr unterschiedlichen Lebenslagen ansprechen:
Morgengebet
Gott, zu dir rufe ich am frühen Morgen
hilf mir beten und meine Gedanken sammeln;
ich kann es nicht allein
In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht
ich bin einsam, aber du verläßt mich nicht
ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe
ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden
in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist die Geduld
ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt [den]
rechten Weg
für mich.
Vater im Himmel,
Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht
Lob und Dank sei dir für den neuen Tag
Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue
in meinem vergangenen Leben.
Du hast mir viel Gutes erwiesen,
laß mich nun auch das Schwere aus deiner Hand
hinnehmen.
Du wirst mir nicht mehr auferlegen, als ich tragen kann.
Du läßt deinen Kindern alle Dinge zum besten dienen.
Herr Jesus Christus,
du warst arm und elend, gefangen und verlassen wie ich.
Du kennst alle Not der Menschen,
du bleibst bei mir, wenn kein Mensch mir beisteht
du vergißt mich nicht und suchst mich,
du willst, daß ich dich erkenne und mich zu dir kehre
Herr, ich höre deinen Ruf und folge.
Hilf mir!
Heiliger Geist,
gib mir den Glauben,
der mich vor Verzweiflung und Laster rettet
Gib mir die Liebe zu Gott und den Menschen,
die allen Haß und alle Bitterkeit vertilgt,
gib mir die Hoffnung,
die mich befreit von Furcht und Verzagtheit.
Lehre mich Jesus Christus erkennen und seinen Willen
tun.
Dreieiniger Gott,
mein Schöpfer und mein Heiland,
dir gehört dieser Tag. Meine Zeit steht in deinen
Händen.
Heiliger, barmherziger Gott
mein Schöpfer und mein Heiland
mein Richter und mein Erretter
du kennst mich und alle meine Wege und Tun.
Du haßt und strafst das Böse in dieser und in jener
Welt
ohne Ansehen der Person,
du vergibst Sünden,
dem der dich aufrichtig darum bittet
und du liebst das Gute und lohnst es
auf dieser Erde mit getrostem Gewissen
und in der künftigen Welt mit der Krone der
Gerechtigkeit.
Vor dir denke ich an all die Meinen,
an die Mitgefangenen und an alle
die in diesem Haus ihren schweren Dienst tun.
Herr erbarme dich
Schenk mir die Freiheit wieder
und laß mich derzeit so leben,
wie ich es vor [dir] und vor den Menschen verantworten
kann.
Herr, was dieser Tag auch bringt – dein Name sei
gelobt.
(gepostet von M. Wetzel)
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