Donnerstag, 26. März 2020

Misereor veröffentlicht eine Meditation von Pierre Stutz zur gegenwärtigen Lage:


Zu-Grunde gehen als Hoffnungskraft 


Unser gemeinsames Wohnen im Schöpfungshaus
ist zerbrechlich und frag-würdig geworden 
wir sind auf uns selbst zurückgeworfen 
schonungslos konfrontiert mit der Härte des Lebens 

In der Achterbahn der Gefühle 
wechseln sich Angst und Vertrauen ab 
dunkle Gedanken wollen uns isolieren 
in der Panik vor dem Zugrunde gehen 

Der erfahrene Wegbegleiter aus Nazareth 
bestärkt uns in seiner Trotzdem-Hoffnung 
unserem Dasein endlich auf den Grund zu gehen 
weil die Würde allen Lebens uns verbindet 

Verletzlich und aufgehoben im goldenen Lebenskreis 
buchstabieren wir das Leben neu 
bleiben nicht fixiert auf unsere Einschränkungen 
sondern ent-wickeln eine beherzte Solidarität 

Grund-legend in unserem Zusammensein 
ist eine neue Wirtschaftsordnung 
die Menschen nicht in die Flucht treibt 
die Ökologie und Ökonomie nicht mehr trennt 

Äußerlich wird unser Zusammensein heruntergefahren 
innerlich kann es durch unseren Bewusstseinswandel 
eine längst not-wendende Lebensqualität fördern 
in der Dankbarkeit und Mitgefühl wachsen können 

Manchmal feiern wir ganz unerwartet 
sogar mitten in der Krise ein Fest der Auferstehung 
Ängste und Verlorenheit werden aufgeweicht 
und ein Vertrauen in die Liebe ist da 

© Pierre Stutz www.pierrestutz.ch


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