Montag, 30. März 2020

Impuls zum Montag in der 5. Fastenwoche

Der Antwortpsalm der Messe vom Montag der 5. Fastenwoche ist Psalm 23:

231 Ein Psalm Davids.
Der HERR ist mein Hirt, *
nichts wird mir fehlen.

2 Er lässt mich lagern auf grünen Auen *
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.

3 Meine Lebenskraft bringt er zurück. /
Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, *
getreu seinem Namen.

4 Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, *
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir, *
dein Stock und dein Stab, sie trösten mich.

5 Du deckst mir den Tisch *
vor den Augen meiner Feinde.
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, *
übervoll ist mein Becher.

6 Ja, Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang /
und heimkehren werde ich ins Haus des HERRN *
für lange Zeiten.


Im Gotteslob findet sich ein schönes Psalmenlied (GL 421), das den Psalm 23 frei übersetzt. Der Text beruht auf einem Gedicht, das Caspar Ulenberg 1581 geschrieben hat. Ulenbergs Leben spiegelt die aufgewühlten konfessionellen Verhältnisse des 16. Jahrhundert wieder: er stammte aus einer evangelischen Handwerkerfamilie und studierte Theologie in Wittenberg. Seine Familie schickte ihn nach Köln, damit er seinen Cousin, der katholisch geworden war, zur evangelischen Kirche zurückhole. Das gelang ihm auch - aber bei dieser Reise fand Ulenberg selbst eine Beziehung zur katholischen Kirche und konvertierte 1571. Er wurde Priester und später Rektor der Universität Köln. In Erinnerung ist er aber vor allem durch seine Psalmen-Nachdichtungen geblieben.
Ich freue mich darauf, dieses Lied im Gottesdienst mit Ihnen zu singen, wenn wir wieder gemeinsam in unseren Kirchen feiern können!

Mein Hirt ist Gott der Herr, er will mich immer weiden,
darum ich nimmermehr kann Not und Mangel leiden.
Er wird auf grüner Au, so wie ich ihm vertrau, mir Rast und Nahrung geben
und wird mich immerdar an Wassern still und klar erfrischen und beleben.

Er wird die Seele mein mit seiner Kraft erquicken,
wird durch den Namen sein auf rechte Bahn mich schicken.
Und wenn aus blinder Wahl ich auch im finstern Tal weitab mich sollt verlieren,
so fürcht ich dennoch nicht; ich weiß mit Zuversicht, du Herr, du wirst mich führen.

Du wirst zur rechten Zeit den Hirtenstab erheben, 
der allzeit ist bereit, dem Herzen Trost zu geben.
Dazu ist wunderbar ein Tisch mir immerdar von dir, o Herr, bereitet,
der mir die Kräfte schenkt, wann mich der Feind bedrängt, und mich zum Siege leitet.

Du hast mein Haupt getränkt, gesalbt mit Freudenöle,
den Kelch mir eingeschenkt, hoch voll zur Lust der Seele.
Herr, deine Gütigkeit wird durch des Lebens Zeit mich immer treu begleiten,
dass ich im Hause dein fest möge wohnhaft sein zu ewiglichen Zeiten.

hier finden Sie auf youtube eine Orgelimprovisation zu diesem Lied: https://www.youtube.com/watch?v=lnVOsUDRzTA
und hier die erste Strophe gesungen: https://www.youtube.com/watch?v=of2y3o6Hpk4

(gepostet von M. Wetzel)


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