Freitag der 17. Woche im Jahreskreis
17. Sonntag im Jahreskreis (25.7.2021)
Hier finden Sie alle Texte zum heutigen Sonntag.
Gedanken und Informatonen zum Sonntagevangelium gibt Pfr. Martin Wetzel: Video
Und hier seine beiden Predigten zum 17. Jahressonntag:
Das Ende des Sonntagsevangelium hat mich besonders fasziniert:
Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein. (Joh 6,15)
Er allein ...
Zeiten des Alleinseins können helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Kraft zu finden für den oft doch stressigen Alltag. Mir hilft das oft; aber genauso natürlich die Gemeinschaft mit Freunden!
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In wenigen Tagen beginnen die Sommerferien - vielleicht haben Sie eine Reise geplant?
Dann möchte ich Ihnen gerne einen Reisesegen mit auf den Weg geben:
Die Koffer sind gepackt, an die Papiere ist gedacht, nichts ist vergessen.
Die Reise kann losgehen.
Dass alles gut gehe, darum bitte ich dich, Gott.
Bewahre mich und alle anderen, die mit mir unterwegs sind, vor Unfall und Schaden.
Schenke gutes Ankommen und gute Rückkehr.
Herr Jesus Christus, wir sind mit dir unterwegs. Wenn du mit uns gehst, geschieht etwas an uns und durch uns.
Wir bitten dich:
Gott, der im Himmel wohnt, wird euch auf eurer Reise behüten.
Sein Engel möge euch begleiten.
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Ihnen allen einen gesegneten Sonntag und eine möglichst erholsame Ferienzeit - allein oder in Gemeinschaft!
Jörg Riebold, Diakon
Beim Durchlesen sind mir sofort die Bilder von den „Schafen und Hirten“, von „drinnen und draußen“ und von „Achtsamkeit und Entschleunigung“ gekommen.
In der ersten Lesung hören wir von den Schafen und den Hirten.
„Weh den Hirten, die die Schafe meiner Weide zugrunde richten und zerstreuen – Spruch des Herrn.“ (Jer 23,1).
Im Laacher Messbuch steht als Kommentar: „Was würde Jeremia heute uns sagen, der Kirche? Natürlich ist diese Mahnrede auch als gewaltiges Drohwort gegen die zu lesen, die in schreckliche Weise ihre Hirtenpflicht, ihre Sorge um die Menschen nicht nur verletzt, sondern ihre besondere Position schändlich missbraucht haben. Jeremia verspricht im Namen Gottes, dass alle, die im Namen Gottes oder als Hirten Schändliches getan haben, zur Rechenschaft gezogen werden.“
Aber gilt dieses Wort nicht uns allen?
Die klassische Einteilung von Schafen und Hirte stimmt ja bei uns nicht mehr. Auch wir, die nicht Geweihten, tragen Verantwortung und sind nicht einfach willenlose Schafe. Ein oben und unten gibt es nicht mehr?
Und im Tagesevangelium greift Jesus die erste Lesung auf und zeigt, wie der gute Hirte handelt: er sorgt sich um die Seinen, er hat Mitleid mit ihnen, er lehrt sie, damit sie gerüstet sind für ihre Aufgaben, in die er sie stellt.
„Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht euch ein wenig aus.“
Mit kommt sofort das Bild der Achtsamkeit, der Entschleunigung, aber auch des Kräftesammelns in Jesu Gegenwart.
Jesus nimmt seine Jünger aus dem Alltag heraus.
Pfr. Wetzel hat auf seinem youtube-Kanal eine exegetische Einordnung der Texte dieses Sonntags dargestellt - mir sind diese Bilder wichtig mir ihren Anknüpfungen in meinem, unseren Leben und Alltag.
Vielleicht ergänzen sich beide Ansatzpunkte.
https://www.youtube.com/watch?v=Mzl06vihHsU
Ihnen allen einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche. Ich wünsche Ihnen, dass Sie immer wieder Ihre „einsamen Orte in der Gegenwart des guten Hirten Jesus“ finden.
Sabine Hansen, Pastoralreferentin
Die Lesung vom Tag:
23 In derselben Nacht stand er auf, nahm seine beiden Frauen, seine beiden Mägde sowie seine elf Kinder und durchschritt die Furt des Jabbok. 24 Er nahm sie und ließ sie den Fluss überqueren. Dann schaffte er alles hinüber, was ihm sonst noch gehörte. 25 Als er allein zurückgeblieben war, rang mit ihm ein Mann, bis die Morgenröte aufstieg. 26 Als der Mann sah, dass er ihn nicht besiegen konnte, berührte er sein Hüftgelenk. Jakobs Hüftgelenk renkte sich aus, als er mit ihm rang. 27 Er sagte: Lass mich los; denn die Morgenröte ist aufgestiegen. Er entgegnete: Ich lasse dich nicht los, wenn du mich nicht segnest. 28 Er fragte ihn: Wie ist dein Name? Jakob, antwortete er. 29 Er sagte: Nicht mehr Jakob wird man dich nennen, sondern Israel – Gottesstreiter –; denn mit Gott und Menschen hast du gestritten und gesiegt. 30 Nun fragte Jakob: Nenne mir doch deinen Namen! Er entgegnete: Was fragst du mich nach meinem Namen? Dann segnete er ihn dort. 31 Jakob gab dem Ort den Namen Peniël – Gottes Angesicht – und sagte: Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und bin doch mit dem Leben davongekommen.
32 Die Sonne schien bereits auf ihn, als er durch Penuël zog; er hinkte an seiner Hüfte. 33 Darum essen die Israeliten den Muskelstrang über dem Hüftgelenk nicht bis auf den heutigen Tag; denn er hat Jakobs Hüftgelenk, den Hüftmuskel berührt.
(Genesis 32, 23-31)
Kurzpredigt und Fürbitten aus der Messe in der St. Jakobuskirche
M. Wetzel
Bild: Friedbert Simon In: Pfarrbriefservice.de
Im Markusevangelium Kapitel 6, 1-6 macht Jesus eine ganz spezielle Erfahrung von Heimat. Jesus kommt zu Besuch in seine Heimatstadt Nazareth. Die Leute kennen ihn und wissen, aus welcher Familie er stammt.
Zuerst hören die Menschen Jesus in der Synagoge zu. Sie staunen und sagen: Woher hat er das alles, diese Weisheit, die ihm gegeben ist, und die Wunder, die durch ihn geschehen.
Doch diese neue Erfahrung wird nicht zugelassen. Sie haben ihr festes Bild von Jesus aufgrund seiner Herkunft. Sie lehnen Jesus ab. Sie sind nicht bereit, sich wirklich auf ihn einzulassen – sie vertrauen lieber dem, was sie zu wissen glauben.
Jesus wundert sich über ihren Unglauben. Und er konnte in seiner Heimatstadt keine Wunder tun. Und wie reagiert Jesus in so einer Situation?
Das Markusevangelium erzählt im nächsten Vers: „Und Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte dort“. Jesus macht einfach weiter. Er lässt sich nicht beirren, in anderen Dörfern genau das Gleiche zu predigen wie in seiner Heimatstadt. Er ist weder frustriert, noch zweifelt er an sich selbst. Er geht weg aus einer Heimatstadt und zieht weiter wie zuvor durch die Landschaft seiner Heimat.
Ich denke, das, was in Jesu Heimatstadt Nazareth passiert ist, wiederholt sich immer wieder und hat sich in den 2000 Jahren immer wieder ereignet. Sie lehnten ihn ab. Wie oft wird heute seine Botschaft abgelehnt? Können und wollen wir uns auf ihn einlassen?
Keinem von uns bleibt die Erfahrung von Ablehnung im Alltag erspart. In solchen Situationen stehen wir oft kraftlos und hilflos da. Die Ablehnung kann uns Angst und Wut einjagen, und dann ist oft jeder klare Gedanke dahin. Die Frage ist, wie gehe ich mit Ablehnung um? Wie ist meine Reaktion? Wage ich einen neuen Versuch? Oder sage ich schon im Vorfeld: Es klappt doch sowieso nicht, keine Chance…
Das heutige Evangelium macht uns eindeutig Mut für den Alltag. Wenn wir uns nicht verstanden fühlen, wenn andere uns ablehnen und uns nichts glauben, uns nicht akzeptieren wollen, dann müssen wir nicht verzweifeln, resignieren. Gehen wir unseren Weg weiter… wie Jesus seinen Weg gegangen ist. Wir lernen Jesus kennen, wenn wir ihm nachfolgen.
Ich wünsche Ihnen allen einen gesegneten Sonntag und bleiben Sie behütet und gesund.
Gabriele Kaliga, Gemeindereferentin
Die Lesung vom Tag:
1 Nach diesen Ereignissen stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er sagte: Hier bin ich. 2 Er sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar!
3 Frühmorgens stand Abraham auf, sattelte seinen Esel, nahm zwei seiner Jungknechte mit sich und seinen Sohn Isaak, spaltete Holz zum Brandopfer und machte sich auf den Weg zu dem Ort, den ihm Gott genannt hatte. 4 Als Abraham am dritten Tag seine Augen erhob, sah er den Ort von Weitem. 5 Da sagte Abraham zu seinen Jungknechten: Bleibt mit dem Esel hier! Ich aber und der Knabe, wir wollen dorthin gehen und uns niederwerfen; dann wollen wir zu euch zurückkehren.
6 Abraham nahm das Holz für das Brandopfer und lud es seinem Sohn Isaak auf. Er selbst nahm das Feuer und das Messer in die Hand. So gingen beide miteinander. 7 Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham. Er sagte: Mein Vater! Er antwortete: Hier bin ich, mein Sohn! Dann sagte Isaak: Hier ist Feuer und Holz. Wo aber ist das Lamm für das Brandopfer? 8 Abraham sagte: Gott wird sich das Lamm für das Brandopfer ausersehen, mein Sohn. Und beide gingen miteinander weiter.
9 Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham dort den Altar, schichtete das Holz auf, band seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz. 10 Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. 11 Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel her zu und sagte: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. 12 Er sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen Sohn, deinen einzigen, nicht vorenthalten. 13 Abraham erhob seine Augen, sah hin und siehe, ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar. 14 Abraham gab jenem Ort den Namen: Der HERR sieht, wie man noch heute sagt: Auf dem Berg lässt sich der HERR sehen.
15 Der Engel des HERRN rief Abraham zum zweiten Mal vom Himmel her zu 16 und sprach: Ich habe bei mir geschworen – Spruch des HERRN: Weil du das getan hast und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast, 17 will ich dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen überaus zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen werden das Tor ihrer Feinde einnehmen. 18 Segnen werden sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast. 19 Darauf kehrte Abraham zu seinen Jungknechten zurück. Sie machten sich auf und gingen miteinander nach Beerscheba. Abraham blieb in Beerscheba wohnen.
(Genesis 22, 1-19)
Kurzpredigt aus der Messe in der St. Josefskirche.
M. Wetzel
Christi Himmelfahrt Predigt und Orgelspiel aus der Vorabendmesse M. Wetzel