2. Osterwoche
Vor einer Woche begann mit
dem Ostersonntag die österliche Freudenzeit (Osterzeit), die 50 Tage bis
einschließlich Pfingsten dauert.
(Foto Jörg
Riebold)
Weißer Sonntag
Der Weiße Sonntag, der seit
dem Jahr 2000 auch als Fest der Barmherzigkeit Gottes begangen wird, ist der 1.
Sonntag nach Ostern und damit der 2. Sonntag der Osterzeit.
Mit dem Weißen Sonntag
endet die Osteroktav, also die 8 Tage vom Ostersonntag an.
Der Ursprung der
Bezeichnung Weißer Sonntag hängt mit den weißen Taufgewändern zusammen, die in
der frühen Kirche von den in der Osternacht Getauften bei den Gottesdiensten in
den Tagen nach Ostern getragen wurden.
Sie legten diese
Gewänder am letzten Tag der Osteroktav ab, der daher „Dies Dominica post alba (Sonntag
nach den weißen Gewändern)“ genannt wurde.
Im Missale Romanum von
1970 heißt der Sonntag „Dominica secunda paschae“ „Zweiter Sonntag der
Osterzeit“ – bei uns ist der „Weißer Sonntag“ traditionell der Tag der
Erstkommunion.
Wegen der anhaltenden
Corona-Pandemie werden auch dieses Jahr nicht wie üblich am Weißen Sonntag und
den darauf folgenden Sonntagen stattfinden, sondern nach Absprache mit den
Familien der Erstkommunionkindern vermutlich ab dem Sommer 2021.
Der ungläubige Thomas
In unserer Leseordnung
ist 2. Sonntag der Osterzeit als Evangelium in allen drei Lesejahren der
Abschnitt Joh 20,19–29
vorgesehen – die bekannte Stelle vom „ungläubigen Thomas.“ Johannes berichtet
in seinem Evangelium von den Erscheinungen Jesu vor seinen Aposteln und
insbesondere dem Apostel Thomas, die am 1. und 8. Tag nach Jesu Auferstehung
stattfanden.
Unser (Un-)glaube?
Eine gute Gelegenheit,
über unseren eigenen Glauben nachzudenken. Ich denke dabei sehr gern an einen
der für mich wichtigsten Aussprüche Jesu:
Weil du mich gesehen
hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben (Joh 20,29)
Wie steht es mit Ihrem
Glauben? Ich lade Sie herzlich ein, sich diese Frage im Laufe der 2. Osterwoche
zu stellen. Dazu ein kleines Zitat von Thomas von Aquin, dem italienischen
Dominikaner und einem der bedeutendsten katholischen Theologen:
Weil aber der Mensch,
was er nicht selbst sieht, nur erkennen kann, wenn er es erfährt von dem, der
es sieht, und weil der Glaube sich auf das richtet, was wir nicht sehen - so
ist es notwendig, dass die Erkenntnis der Dinge, auf welche der Glaube sich richtet,
von einem sich herleite, der sie selber sieht. Das aber ist Gott, der sich
selbst vollkommen begreift und kraft seiner Natur seine Wesenheit schaut: von
Gott nämlich haben wir den Glauben.
Eine gesegnete Woche
Allen Leserinnen und Lesern
wünsche ich eine gesegnete 2 Osterwoche und rufe Ihnen gerne zu: Jesus Christus ist
auferstanden – Halleluja!
Jörg Riebold, Diakon