Sonntag, 11. April 2021

 2. Osterwoche

Vor einer Woche begann mit dem Ostersonntag die österliche Freudenzeit (Osterzeit), die 50 Tage bis einschließlich Pfingsten dauert.

(Foto Jörg Riebold)

Weißer Sonntag

Der Weiße Sonntag, der seit dem Jahr 2000 auch als Fest der Barmherzigkeit Gottes begangen wird, ist der 1. Sonntag nach Ostern und damit der 2. Sonntag der Osterzeit.

Mit dem Weißen Sonntag endet die Osteroktav, also die 8 Tage vom Ostersonntag an.

Der Ursprung der Bezeichnung Weißer Sonntag hängt mit den weißen Taufgewändern zusammen, die in der frühen Kirche von den in der Osternacht Getauften bei den Gottesdiensten in den Tagen nach Ostern getragen wurden.

Sie legten diese Gewänder am letzten Tag der Osteroktav ab, der daher „Dies Dominica post alba (Sonntag nach den weißen Gewändern)“ genannt wurde.

Im Missale Romanum von 1970 heißt der Sonntag „Dominica secunda paschae“ „Zweiter Sonntag der Osterzeit“ – bei uns ist der „Weißer Sonntag“ traditionell der Tag der Erstkommunion.

Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie werden auch dieses Jahr nicht wie üblich am Weißen Sonntag und den darauf folgenden Sonntagen stattfinden, sondern nach Absprache mit den Familien der Erstkommunionkindern vermutlich ab dem Sommer 2021.

Der ungläubige Thomas

In unserer Leseordnung ist 2. Sonntag der Osterzeit als Evangelium in allen drei Lesejahren der Abschnitt Joh 20,19–29 vorgesehen – die bekannte Stelle vom „ungläubigen Thomas.“ Johannes berichtet in seinem Evangelium von den Erscheinungen Jesu vor seinen Aposteln und insbesondere dem Apostel Thomas, die am 1. und 8. Tag nach Jesu Auferstehung stattfanden.

 Unser (Un-)glaube?

Eine gute Gelegenheit, über unseren eigenen Glauben nachzudenken. Ich denke dabei sehr gern an einen der für mich wichtigsten Aussprüche Jesu:

Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben (Joh 20,29)

Wie steht es mit Ihrem Glauben? Ich lade Sie herzlich ein, sich diese Frage im Laufe der 2. Osterwoche zu stellen. Dazu ein kleines Zitat von Thomas von Aquin, dem italienischen Dominikaner und einem der bedeutendsten katholischen Theologen:

Weil aber der Mensch, was er nicht selbst sieht, nur er­kennen kann, wenn er es erfährt von dem, der es sieht, und weil der Glaube sich auf das richtet, was wir nicht sehen - so ist es notwendig, dass die Erkenntnis der Dinge, auf welche der Glaube sich richtet, von einem sich her­leite, der sie selber sieht. Das aber ist Gott, der sich selbst vollkommen begreift und kraft seiner Natur seine Wesen­heit schaut: von Gott nämlich haben wir den Glauben.

Eine gesegnete Woche

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich eine gesegnete 2 Osterwoche und rufe Ihnen gerne zu: Jesus Christus ist auferstanden – Halleluja!

Jörg Riebold, Diakon

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