13. Sonntag im Jahreskreis
Hier finden Sie die Predigt aus der Vorabendmesse in der Josefskirche.
Impuls zum 13. Sonntag im Jahreskreis
Der
Eröffnunsvers der Messe vom 13. Sonntag im Jahrskreis lautet:
Ihr
Völker alle, klatscht in die Hände,
jauchzt Gott zu mit lautem Jubel. (Psalm 47, 2)
jauchzt Gott zu mit lautem Jubel. (Psalm 47, 2)
Dieser Psalmvers
kann zu einer persönlichen Besinnung einladen: wo gibt es in meinem
Leben Grund zur Freude, Grund, Gott zu danken? Oder sehe ich immer
nur das Negative und habe verlernt, mich wie ein Kind über eine
Kleinigkeit zu freuen?
Im Sonntagsevangelium hören wir heute das Ende der Aussendungsrede Jesu im Matthäusevangelium, noch einmal wendet er sich mit Mahnungen und auch mit Verheißungen an seine Apostel:
37 Wer
Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert, und wer
Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert.38 Und
wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner
nicht wert.39 Wer
das Leben findet, wird es verlieren; wer aber das Leben um
meinetwillen verliert, wird es finden.
40 Wer
euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den
auf, der mich gesandt hat.41 Wer
einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn
eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein
Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten.42 Und
wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu
trinken gibt, weil es ein Jünger ist - Amen, ich sage euch: Er wird
gewiss nicht um seinen Lohn kommen. (Mat 10, 37-42)
Wenn heute etwas
positiv wahrgenommen wird vom Handeln der Kirche, dann ist das oft
der Einsatz für die Familien: Kinderkrippen und Kindergärten,
Krabbelgruppen, Jugendfreizeiten und die Gestaltung von
Familienfesten etwa bei Taufe und Erstkommunion: das wird auch von
vielen geschätzt, die sonst der Kirche distanziert gegenüberstehen.
Und nun hören wir im Evangelium Sätze, die dieser
Familienorientierung geradewegs widersprechen: Wer Vater, Mutter,
Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert. Man mag
ja noch verstehen, dass dies für die Zeit der ersten christlichen
Generation galt, als es vor allem Wandermissionare waren, die ohne
jede Familienbindung unterwegs waren, um Menschen für Christus zu
gewinnen. Erstaunlich ist allerdings, dass uns der Evangelist
Matthäus diese radikalen Worte Jesu überliefert hat, obwohl zu
seiner Zeit die christlichen Gemeinden bereits weitgehend ortsfest
geworden waren und normalerweise keineswegs von einem Christen
erwartet wurde, seine Familie aufzugeben und zurückzulassen.
Trotzdem war auch für diese Christen das Bewusstsein lebendig
geblieben, dass Christsein immer auch Aufbruch bedeutet, dass es
einen kritischen Blick auf die Mächte und Bindungen dieser Welt
beinhaltet, die Veränderung und Neuanfang oft erschweren. Für uns
kann dieses Evangelium zu einer Herausforderung werden, neu darüber
nachzudenken: wo habe ich mich allzu gemütlich in den Strukturen
dieser Welt eingerichtet? Wo müsste ich mit neuer Offenheit den Ruf
Jesu zur Umkehr und zum Aufbruch hören? Was bedeutet es für mich,
Jesus zu lieben – mehr als alles andere?
Das Tagesgebet vom
13. Sonntag im Jahreskreis lädt uns ein, in Freude uns zu unserer
Gemeinschaft mit Jesus Christus zu bekennen, die durch die Taufe
begründet ist:
Gott,
unser Vater, du hast uns in der Taufe
zu Kindern des Lichtes gemacht.
Lass nicht zu,
dass die Finsternis des Irrtums
über uns Macht gewinnt,
sondern hilf uns,
im Licht deiner Wahrheit zu bleiben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, seinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht
in alle Ewigkeit. Amen.
zu Kindern des Lichtes gemacht.
Lass nicht zu,
dass die Finsternis des Irrtums
über uns Macht gewinnt,
sondern hilf uns,
im Licht deiner Wahrheit zu bleiben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, seinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht
in alle Ewigkeit. Amen.
Ich wünsche Ihnen
einen gesegneten Sonntag!
M. Wetzel