Sonntag, 31. Oktober 2021

 



Nachruf auf eine

Seelsorgehelferin auf vier Pfoten   

Ella

💫7. Juli 2006 - 🌈☀️25.Oktober 2021

 

 

Am vergangenen Montag ist Ella gegangen, friedlich eingeschlafen.

Im Advent 2006 hatte Ella "ihren Dienst angetreten" als Seelsorgebegleithündin. In bald 15 Jahren hat sie Menschen aller Generationen, besonders so vielen alten Menschen in den Senioreneinrichtungen auf dem Gebiet unserer Kirchengemeinde,

Freude und die Botschaft von Gottes Nähe zu allen seinen Geschöpfen gebracht, den Kranken und Sterbenden Trost, die Herzen geöffnet und leicht gemacht...

...in Trauer - und Dankbarkeit! für über 15 Jahre voll das Leben , auf allen Höhen, durch alle Tiefen, meine Seelenhündin❤️

Stefan Mayer, Pastoralreferent

 

 

Netzwerk: Tiergestützte Seelsorge:

https://www.facebook.com/groups/tiergestuetzeseelsorge/about

 

Arbeitsgemeinschaft Kirche und Tiere:

https://www.facebook.com/Akut.schweiz/

 Besinnung zum 31. Sonntag im Jahreskreis


An diesem Sonntag wird in der 1. Lesung aus dem Buch Deuteronomium vorgelesen, eine Stelle, die Jesus dann im Sonntagsevangelium (Markus 12, 28-34) zitiert:

4 Höre, Israel! Der HERR, unser Gott, der HERR ist einzig. 5 Darum sollst du den HERRN, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.
6 Und diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen.7 Du sollst sie deinen Kindern wiederholen. Du sollst sie sprechen, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst. 8 Du sollst sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf deiner Stirn werden.
(Deuteronomium 6, 4-8)

in einer Auslegung dazu heißt es:

Das Schma (das Wort schĕmaʿ ist ein hebräischer Imperativ, der "Höre!" bedeutet) bekräftigt den Anspruch des Herrn auf Israel. Wie auch immer man die Ausschließlichkeit oder Einheit Gottes in Vers 4 übersetzen möchte, Israels Bundesbeziehung wird in dieser Ermahnung hervorgehoben. Außerdem ist die Liebe zu Gott in Vers 5 eng mit dem Herzen verbunden, dem Sitz des Verstandes und des Willens im semitischen Denken. Die deuteronomische Theologie der Liebe, die hier zum Ausdruck kommt, durchdringt das gesamte Buch. Aus der ersten Liebe des Herrn zu Israel schöpft das Volk sein Selbstverständnis (4:37-40; 7:6-8; 10:15). Diese Zuneigung ist im Herrn als Gott der Vorfahren verwurzelt und findet ihren Widerhall in den Evangelien (Mt 22,37-39; Mk 12,29-31). Darüber hinaus wird die Seele nicht als eine isolierte Einheit verstanden, die nach dem Tod weiterlebt, sondern als ein Prinzip des Lebens in all seinen Formen. Die Seele (dasselbe hebräische Wort wird manchmal mit "Geist" oder "Wesen" übersetzt) steht für eine bedürftige Menschheit voller Begierden, Wünsche und Sterblichkeit (Hiob 6,7; Jes 29,8). Stärke spiegelt einen zielstrebigen Eifer wider, den Willen des Herrn zu erfüllen.
Auch die Aufforderung, künftige Generationen zu lehren, ist Teil des Gebots. Sie immer wieder zu wiederholen" (V. 7; das Wort bedeutet wörtlich "schärfen" oder "wetzen") drückt unmissverständlich aus, dass man die Sache auf den Punkt bringen soll. In der Tat ist die Unterweisung der Kinder ein wiederholter Auftrag im Deuteronomium, denn die Reden des Mose vermitteln Rechte und Pflichten, die sich über Generationen erstrecken (6:2, 20-25; 32:46-47). Die Details in den Versen 8-9 sind metaphorisch, werden aber im frühen Judentum zu den Phylakterien (Lederbänder mit angebrachten Kästchen, die während des Gebets am linken Arm und an der Stirn getragen werden) und der Mesusa (ein Gefäß, das am rechten äußeren Türpfosten angebracht wird und Worte aus dem Deuteronomium enthält).

aus: OWENS, J. EDWARD ; DURKEN, D. (ed.): Deuteronomy, The New Collegeville Bible Commentary. vol. 6. Collegeville, MN : Liturgical Press, 2011 (übersetzt mit DeepL)

M. Wetzel

Samstag, 30. Oktober 2021

 Ökumenische Vesper in St. Josef


Gestern (29.10.) haben wir in St. Josef zusammen mit der Johannisgemeinde eine ökumenische Vesper gefeiert. Sie finden einige Eindrücke davon in diesem Video.

M. Wetzel

Donnerstag, 28. Oktober 2021

Donnerstag, 28. Oktober - Fest der Apostel Simon und Judas 


Die Lesung vom Tag:

19 Ihr seid also jetzt nicht mehr Fremde und ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes. 20 Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Eckstein ist Christus Jesus selbst. 21 In ihm wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn. 22 Durch ihn werdet auch ihr zu einer Wohnung Gottes im Geist miterbaut. 

(Epheserbrief 2, 19-22)

Kurzpredigt und Fürbitten aus der Messe in der St. Josefskirche.

M. Wetzel

Samstag, 23. Oktober 2021

Augen auf...

 Am heutigen Sonntag hören wir von der Heilung des blinden Bartimäus:

Mk 10, 46-52

Sie kamen nach Jericho. Als er mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saß am Weg ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir! Viele befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich. Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu. Und Jesus fragte ihn: Was willst du, dass ich dir tue? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte sehen können. Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dich gerettet. Im gleichen Augenblick konnte er sehen und er folgte Jesus auf seinem Weg nach.

Manfred Hanglberger schreibt dazu in seinem Buch „Leben in Fülle“:

„Unsere Augen werden täglich überflutet von einer grenzenlosen Vielfalt an Farben und Bildern. Je mehr wir sehen, desto blinder drohen wir zu werden. Die Vielfalt ergibt noch keinen Sinn. Das Viele ist noch keine Fülle. Zuviel Abwechslung zerrreißt den Zusammenhang. Die Wahrheit liegt unter der Oberfläche. Der Sinn liegt in der Vernetzung. Das Gute entfaltet sich in der Beziehung füreinander. Wir brauchen Blindenheilung, um in der Vielfalt die Einheit zu sehen, um hinter den Tatsachen die Bedeutung zu erkennen, um in den Dingen die Botschaft der Seele zu vernehmen, um im Alltäglichen das Wunder zu erspüren, um in einer funktionalisierten Welt die Würde des Menschenseins zu entdecken. Wir brauchen Blindenheilung.“

Augenärzte raten immer wieder „Sehpausen“ zu machen, den Blick in die Ferne schweifen lassen und beobachten.

Jesus rät uns „Sehpausen“ nach innen zu machen, aus der Vielfalt der Eindrücke, das rauszufiltern, was uns gut tut, um zur Fülle des Menschseins zu kommen.

Ich wünsche uns offene Augen, dass wir immer wieder uns selbst und andere erkennen.


Sabine Hansen, Pastoralreferentin


Sonntag, 17. Oktober 2021

Samstag, 16. Oktober 2021

 Besinnung zum Sonntag


Wer möchte das nicht, der Beste und Wichtigste zu sein? Jakobus und Johannes wollen im Himmel die besten und wichtigsten Plätze einnehmen, direkt neben Jesus.
Jesus stellt dieses Denken komplett auf den Kopf: er sagt im Markusevangelium (MK 10,35-45) des heutigen Sonntags: „dass, wer groß sein will, der soll der Diener aller sein. Und wer der Erste ein will, soll der Sklave aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.“
Was für eine Herausforderung!

Jede/r von uns ist so viel wert, wie ein König, wie eine Königin. Der König, die Königin handelt nach Jesu Vorstellung am besten, wenn sie/er dient.

Der russische Schriftsteller Leo Tolstoi (1828-1910) hat diese Forderung Jesus in einer Geschichte so erzählt: 
Da gab es einen Herrscher, der viel erlebt hatte. Nun wollte er unbedingt auch Gott sehen. Und weil er ein absoluter Herrscher war, so befahl er seinen Priestern und Weisen, ihm innerhalb einer bestimmten Frist diesen Wunsch zu erfüllen. Natürlich konnte das keiner. Und schon war man traurig über die Strafen, die der König aussprechen würde. Da kam ein Hirte vom Felde, der von des Königs Befehl gehört hatte, und sagte: “Erlaube mir, König, deinen Wunsch zu erfüllen!“ - „Gut“, entgegnete der König, „aber bedenke, es geht um deinen Kopf.“ Der Hirte führte den König auf einen freien Platz und zeigte ihm die Sonne. „Sieh hin“, sagte er. Der König hob seine Augen und wollte die Sonne sehen. Aber der Glanz blendete ihn, und er senkte den Kopf und schloss die Augen. „Willst du, dass ich erblinde?“ sagte er zu dem Hirten. „Aber, König, das ist doch nur ein Ding der Schöpfung, ein schwacher Abglanz der Größe Gottes, ein kleines Fünkchen eines flammenden Feuers. Wie willst du mit deinen schwachen, tränenden Augen Gott sehen? Suche ihn mit anderen Augen!“ Der Einfall gefiel dem König. Er sagte zu dem Hirten: „Ich erkenne deinen Geist und sehe die Größe deiner Seele. Antworte nun: „ Was war vor Gott?“ Nach einigem Nachdenken sagte der Hirte: „Sei nicht zornig wegen meiner Bitte, König, aber zähle!“ Der König begann: „Eins, zwei ...“ - „Nein“, unterbrach ihn der Hirte, „nicht so, fange mit dem an, was vor eins kommt!“ - „Wie kann ich denn? Vor eins gibt es doch nichts.“ - „Sehr weise gesprochen, Herr! Auch vor Gott gibt es nichts.“ Diese Antwort gefiel dem König noch besser als die vorhergehende. „Ich werde dich reich beschenken; vorher aber antworte noch auf die dritte Frage: “Was macht Gott?“ Der Hirte sah, dass des Königs Herz weich geworden war. „Gut“, sagte er, „auch darauf will ich dir antworten. Nur um eines bitte ich dich: Lass uns die Kleider für eine kurze Zeit tauschen.“ Und sie tauschten die Kleider. Und der Hirte sagte: „Das macht Gott: Er stieg vom Thron seiner Erhabenheit und wird einer von uns. Er gibt uns, was er hat, und nimmt das an, was wir haben und sind!“

Ich wünsche Ihnen von Herzen einen gesegneten Sonntag, ihre 
Gerda Hofmann

Samstag, 2. Oktober 2021

Franz von Assisi - Welttierschutztag Schöpfungsspiritualität

Wir beginnen die kommende Woche mit dem Gedenktag, 4. Oktober, des Hl. Franz von Assisi.

Er ist d e r Heilige, der uns als herausragendes Vorbild für das christliche Leben  m i t und in der Schöpfung geläufig ist. - Es gibt noch viele Heilige, Theologen, Lehrer die in der Kirchengeschichte Gottes Schöpfungbedacht, beschrieben, in Texte, Gebete gefasst, mit und in ihr als Christen gelebt haben: Gallus, Bernhard v. Clairevaux, Nikolaus v. Kues...um nur einige wenige zu nennen.

Leider ist die Schöpfungsspiritualiät weithin untergegangen, wurde zurückgedrängt, verdrängt - auch in der/in den Kirchen durch einen fehlgeleiteten christlichen Anthropozentrismus.

Papst Franziskus hat diesen Namen in diesem Bewußtsein gewählt, zu sehen, wie damals Franz von Assisi, dass die Kirche Veränderung, endlich aggiornamento braucht, wie es schon Johannes XXIII. benannte. U n d zu zeigen, dass wir nun von, in und mit dieser Schöpfung (über-)leben können.


Das schönste Lied und Gebet, der Text, der die Liebe zu Gottes Schöpfung am erfülltesten zum Ausdruck bringt, ist Franz' v. Assisi:

 

Der Sonnengesang
Cantico delle Creature (Loblied der Geschöpfe)

Der Sonnengesang ist sicherlich das bekannteste Gebet des heiligen Franziskus. Es ist eine Hymne auf die von Gott ins Leben gerufene Schöpfung, und zugleich fordert es dazu auf, den Schöpfer selbst zu loben. Franziskus dichtete das Lied in Altitalienisch; es ist das wichtigste Zeugnis für die Volkssprache des 13. Jahrhunderts in Italien. Der Sonnengesang ist gleichermaßen Gebet und Lyrik. In viele Sprachen übersetzt, gehört er heute zur Weltliteratur.

Im Sonnengesang zeigt sich die Naturbeziehung des heiligen Franziskus. Der Sänger lobt Gott und tut dies gemeinsam mit allen Geschöpfen, besonders mit „Bruder Sonne“, in dem er „ein Sinnbild“ des Schöpfers sieht. Franziskus fühlt sich in die Natur eingebunden, mit der er einen geschwisterlichen Umgang pflegt. Die Gestirne, Wasser, Feuer, den Wind und die Erde, ja sogar den Tod spricht er mit Schwester oder Bruder an. Wer heute den Sonnengesang liest oder betet, wird herausgefordert, die Natur zu lieben, ihr Ehrfurcht zu erweisen und sich für ihren Erhalt einzusetzen.
(Bruder Peter Fobes)
 

 Hier die Vertonung von Angelo Branduardi in Deutsch gesungen in einem sehr schönen Video von der via di S. Francesco, dem Franziskuspilgerweg - unten steht der Text, die Übersetzung zum Nachlesen- und singen:

https://www.youtube.com/watch?v=LBS2G18F7jA


 Sei gepriesen guter Herr
Dir allein gebührt die Ehre
Dich zu nennen ist kein
Mensch würdig genug
Dein sei Ruhm und Herrlichkeit
Und der höchste Lobgesang
Denn die Früchte deiner Schöpfung,
sie sind gut.


Sei gepriesen guter Herr
Mit all Deinen Geschöpfen
Schwester Sonne schenkt den
Tag und gibt uns Licht
Sie erstrahlt in Deinem Glanz
Ist der Spiegel Deiner selbst
Und sie spendet ihre Wärme (uns) durch Dich.


Sei gelobt mein guter Herr
Durch Bruder Mond
Und seine Sterne
Die am Himmel Du geformt
Hast klar und schön
Sei gelobt durch Bruder Mond
Durch die Wolken, Luft und Wetter
Durch die Du den Geschöpfen
Leben schenkst.


Sei gepriesen, Du mein Herr
Durch die Schwester Wasser
Die so nützlich ist
So kostbar und so rein
Sei gebot durch Bruder Feuer
Durch (den) Du die Nacht erhellst
Er ist heiter, er ist kraftvoll,
stark und fein.


Sei gepriesen guter Herr
durch unsere Mutter Erde
die uns nährt, die uns erhält
und die uns lenkt
die so ungezählte Früchte
und so viele bunte Blumen
und die uns so mannigfaltig
leben schenkt.


Auch durch jene, die vergeben
Nur um Deiner Liebe wegen
Die den Schmerz ertragen,
Krankheit und die Not
Sei gelobt durch die glauben
Und in Frieden Dir vertrauen
Denn sie werden ewig
Leben nach dem Tod


Du bist Anfang Du bist Ende
Alles lebt durch Deine Hände
Und für alle Deine Liebe will ich danken
Gib uns Kraft Dein Licht zu sehen
Und auf Deinem Weg zu gehen
Du bist Glaube, Liebe, Hoffnung,
- Du bist Leben. 

 

Mit der Enzyklika von Papst Franziskus "Laudato si" hat zumindest die Aufmerksamkeit für die Bewahrung der Schöpfung zu-, und innerkirchlich sogar fahrt aufgenommen mit der Gründung des Catholic Climate Movement, nun Laudato Si Movement benamt. In der kommenden Woche, beginnend mit dem Gedenktag des Hl. Franziskus, können Sie sich unter folgendem Link weltweit bei den angebotenen online-Angeboten  mit allen Teilnehmenden verbinden:

https://preview.mailerlite.com/u7w0k9/1786260411419465452/q6q6/


...und der Gedenktag von Franz von Assisi wurde weltweit zum Welttierschutztag ausgerufen.

Eine gesegnete, bewegte und bewegende Woche!


Stefan Mayer

 

 

 

 Christi Himmelfahrt Predigt und Orgelspiel aus der Vorabendmesse M. Wetzel