Samstag, 8. Mai 2021

 Besinnung zum 6. Sonntag in der Osterzeit


„MIT IHM KANN ICH REDEN WIE MIT EINEM FREUND; OBWOHL ER DOCH DER HERR IST.“

                                (Theresa von Avila)


Freundschaft verbindet, weil es ein Miteinander auf Augenhöhe ist. Freundschaft, wirkliche Freundschaft bedeutet: Vertrauen, Zuneigung, Zuhören, gegenseitige Achtung, Glück und Erfolg des anderen teilhaben, schwierige Situationen gemeinsam meistern, füreinander da sein. Freundschaft heißt, um die Stärken und Schwächen des anderen zu wissen. Aber auch in Freundschaften kommt es immer wieder zu Streit und Verletzungen. Das kann man nicht verhindern. Wir sind schließlich nur Menschen.

Jesus erinnert uns deshalb an die Gebote Gottes. Wer sie hält, bleibt in seiner Liebe – sagt er. Die Gebote sind eine gute Richtschnur. Es sind Regeln, die helfen, wenn das Miteinander einmal nicht selbstverständlich ist. 

Gott stellt aber nicht nur Regeln zur Verfügung, sondern auch Liebe. Alles, was wir brauchen, ist Liebe – so ruft uns Jesus heute im Evangelium zu.

Bei einer Konfirmation in der Nähe von meinem Heimatort hörte ich vor paar Jahren eine Legende.

In dieser Legende wird  von einem jungen König erzählt, der nach dem Tode seines Vaters die Regentschaft über sein Königreich übernahm. Weil er das Land gut regieren wollte und außerdem sehr wissbegierig war, bat der junge König die Weisen seines Landes: „Tragt alles Wissenswerte über das Leben zusammen.“

Die Gelehrten machten sich fleißig an die Arbeit und legten nach 40 Jahren ihre Studien in tausend Bänden vor. Der König war inzwischen 60 Jahre alt. Er bat die Gelehrten, weil er die tausend Bücher nicht mehr alle lesen könne, das Wichtigste herauszuschreiben. Nach zehn Jahren hatten die Weisen ihre Einsichten über das Leben in hundert Bänden zusammengefasst. Der König sagte: „Das ist noch zu viel. Mit siebzig Jahren kann ich nicht mehr hundert Bände studieren. Schreibt nur das Allerwichtigste!“

Die Gelehrten gingen wiederum an die Arbeit und brachten das Allerwichtigste in einem einzigen Buch zusammen. Damit gingen sie zum König. Doch dieser lag schon im Sterben und wollte nur noch von den Gelehrten das Wichtigste aus ihrer Arbeit erfahren.

Da fassten sie das Wichtigste in einem einzigen Satz zusammen und sagten: „Die Menschen leben, suchen das Glück, leiden und sterben; und was wichtig ist und überlebt, ist die Liebe, die empfangen und geschenkt wird.“ (zitiert nach Reinhard Ellsel)

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und bleiben Sie gesund! 

Ihre

Gabriele Kaliga

Gemeindereferentin


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