Samstag, 19. Dezember 2020

 Adventsbesinnung: 19. Dezember


Der Antwortpsalm der heutigen Liturgie ist aus Psalm 71:3–4a, 5–6ab, 16–17:

3 Sei mir ein schützender Fels, 
zu dem ich allzeit kommen darf! 
Du hast geboten, mich zu retten, 
denn du bist mein Fels und meine Festung. 
4 Mein Gott, rette mich aus der Hand des Frevlers, 
aus der Faust des Bedrückers und Schurken! 

5 Denn du bist meine Hoffnung, 
Herr und GOTT, meine Zuversicht von Jugend auf. 
6 Vom Mutterleib an habe ich mich auf dich gestützt, 
aus dem Schoß meiner Mutter hast du mich entbunden, 
dir gilt mein Lobpreis allezeit. 

16 Ich komme wegen der Machttaten GOTTES, des Herrn, 
an deine Gerechtigkeit allein will ich erinnern. 
17 Gott, du hast mich gelehrt von Jugend auf 
und bis heute verkünde ich deine Wunder. 

Bilder von Stärke und Zuverlässigkeit werden hier gebraucht: Gott wird als 'Fels' und 'Festung' angesprochen. Im Neuen Testament wird das Bild vom Felsen vor allem bei Matthäus aufgenommen: Jesus spricht davon, dass wir das Haus unseres Lebens auf Felsen, nicht auf Sand bauen sollen (Mat 7, 24); und er nennt Simon Petrus, der ihn als den Messias bekannt hat, den 'Felsen', auf den er seine Kirche bauen wird (Mat 16, 18).

Heute beginnt die Zeit, in der wir auf öffentliche Gottesdienste verzichten - um das Leben und die Gesundheit der Menschen nicht zu gefährden. Da hat es eine besondere Bedeutung, wenn wir in diesem Psalm lesen: 'Sei mir ein schützender Fels, zu dem ich allzeit kommen darf!'. Ja, auch ohne öffentliche Gottesdienste dürfen wir in vielfältigen Formen 'zu Gott kommen'. Wir sollten mit Phantasie und gläubiger Zuversicht die Wege zu ihm, zum sicheren Felsen unseres Lebens, neu entdecken.


Die O-Antiphon vom 19. Dezember:

O Radix Iesse -
Du Spross aus Isais Wurzel und Bannerzeichen der Völker
Könige verstummen vor dir, zu dir fliehen die Völker.
Zögere nicht länger, komm und befreie uns!


M. Wetzel

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 Christi Himmelfahrt Predigt und Orgelspiel aus der Vorabendmesse M. Wetzel